Bioaktive Lebensmittelinhaltsstoffe

Ein weiteres Forschungsgebiet beschäftigt sich mit dem Einfluss bioaktiver Lebensmittelinhaltsstoffe auf die Stabilität des Genoms. Epidemiologische Befunde weisen auf einen inversen Zusammenhang zwischen Brassica-Verzehr und dem Auftreten von Tumoren in mehreren Organen hin; dies wird auf das Vorkommen von Glucosinolaten in Brassica-Gemüsen (z.B. Broccoli) zurückgeführt. Aktive Komponenten sind hierbei Isothiocyanate, Thiocyanate und Nitrile; ein gut untersuchtes Beispiel ist Sulforaphan. Krebs-protektive Wirkungsmechanismen werden auf die Aktivierung des Transkriptionsfaktors Nrf2 und die anschließende Aktivierung von Phase-II Fremdstoff-metabolisierenden Enzymen sowie die Induktion von Apoptose zurückgeführt. Da allerdings der vorgeschlagene Wirkungsmechanismus auf der Freisetzung von Zink aus dem regulatorischen Protein Keap1beruht, stellt sich die Frage, ob nicht Zink-bindende Strukturen in Proteinen, die für die Aufrechterhaltung der genomischen Stabilität essentiell sind, ebenfalls inaktiviert werden. Dieser Aspekt wird gegenwärtig in unserem Labor untersucht; erste Ergebnisse deuten auf eine DNA-Reparaturhemmung bei höheren Konzentrationen an Sulforaphan hin. Dies könnte wiederum bei einer möglichen Nahrungsergänzung durch Sulforaphan von Bedeutung sein.